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20 Jahre KAIO

Stets am digitalen Puls der Zeit

Das Amt für Informatik und Organisation (KAIO) feiert 2025 sein 20-Jahr-Jubiläum. Seit mehr als zwölf Jahren führt Beat Jakob als Amtsleiter das KAIO. Im Interview lassen wir mit Beat Jakob Herausforderungen und Erfolge Revue passieren und wagen einen Blick in die Zukunft des KAIO.

Beat Jakob, 2011 bist du zum KAIO gekommen. Was war dein erster Eindruck?

Obwohl ich vorher bereits bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern arbeitete, war das KAIO für mich anfangs eine Art «Blackbox». Doch mir war rasch klar: Dieses Amt hat riesiges Potenzial, um sich mit seinen Leistungen im Bereich der ICT-Grundversorgung als «Querschnittsamt» in der ganzen Kantonsverwaltung zu etablieren. Vor 20 Jahren arbeitete aber noch ein Grossteil der KAIO-Mitarbeitenden ausschliesslich für die Finanzdirektion. Ich setzte mir zum Ziel, das zu ändern.

Seit 2013 bist du Amtsleiter des KAIO. Konntest du dieses Ziel umsetzen? Und was hat sich in diesen 12 Jahren sonst noch verändert?

Ja, wir konnten das umsetzen und sind heute das Kompetenzzentrum für die Umsetzung der Digitalisierung und der Informatik in der Kantonsverwaltung. Dafür haben wir unseren Fokus von der reinen Technik wie etwa dem Betrieb von eigenen Servern hin zu Business Services verschoben. So haben wir etwa einen Servicekatalog aufgestellt, von welchem die gesamte Verwaltung profitiert. Auch bei den Mitarbeitenden beobachte ich eine schöne Entwicklung: Früher konnte man sich im IT-Umfeld noch als Einzelkämpfer beweisen. Das hat sich durch die zunehmende Komplexität verändert – heute wird im KAIO interdisziplinär zusammengearbeitet. Das finde ich grossartig.

Bist du auf ein Projekt oder einen Meilenstein besonders stolz?

Jedes Projekt, das wir erfolgreich umsetzen konnten und unsere Vision unterstützt, ist schön und macht mich stolz. Als Highlight würde ich das Projekt IT@BE nennen. Das war eine Erfolgsgeschichte und der Durchbruch für das KAIO. Mit diesem Projekt leisteten wir Pionierarbeit – einige Kantone arbeiten heute noch an einer Vereinheitlichung der ICT-Infrastruktur und orientieren sich an uns.

Was waren die grössten Herausforderungen bei solchen Projekten?

Fast jedes Projekt bringt Veränderungen mit sich. Sei es strukturell, prozessual oder gar mit Auswirkungen auf Rollen und Funktionen. Die Herausforderung liegt darin, betroffene Mitarbeitenden zu motivieren und gemeinsam auf einen zukunftsgerichteten Weg mitzunehmen.

Was ist die Rolle des KAIO mit Blick auf neue Technologien wie etwa Künstliche Intelligenz?

Wir wollen die Verwaltungsmitarbeitenden bei Routinetätigkeiten entlasten, damit sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Auch neue Technologien sollen die Mitarbeitenden unterstützen. Das KAIO ist dabei Kompetenzzentrum und Wegbereiter. Wir prüfen neue Technologien und schauen, ob diese für die Arbeit in der Kantonsverwaltung Sinn machen und einen Mehrwert bringen. KI wird aus dem Arbeitsalltag bald nicht mehr wegzudenken sein.

Was macht das KAIO als Arbeitgeberin attraktiv?

Die Kantonsverwaltung bietet eine enorme Vielfalt und als Querschnittsamt bekommen wir diese Vielfältigkeit direkt zu spüren. So müssen wir etwa die Bedürfnisse eines Forstwarts und die einer Steuerexpertin in unseren Services und Dienstleistungen zusammenführen. Das ist sehr spannend und herausfordernd. Auch den Mitarbeitenden scheint es zu gefallen: Ich habe Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen, die seit der Gründung des KAIO dabei sind. Es ist schön, wenn man so langjährige Wegbegleitende hat, die über all die Jahre mitgeholfen haben, unsere Vision umzusetzen.

Auch Berner Einwohnerinnen und Einwohner erleben die fortlaufende Digitalisierung der Kantonsverwaltung. Worauf achtet das KAIO, um digital weniger affine Personen nicht abzuhängen?

Unser Kredo bei digitalen Services ist, dass diese möglichst einfach und benutzerfreundlich sind. Die Bedürfnisse der Bevölkerung und Wirtschaft sind uns wichtig. So führten wir zum Beispiel vor der Einführung des Anmeldedienstes AGOV für BE-Login Tests mit Personen aus der Bevölkerung durch. Das Ergebnis der ersten Testrunde fiel ernüchternd aus. Durch zusätzliche Tests konnten wir Schwachstellen – insbesondere bei der Verständlichkeit – gezielt verbessern. Das zeigt, wie wichtig der Einbezug der Bevölkerung und Wirtschaft ist.

Wie sieht die Zukunft des KAIO aus?

Das KAIO sollte den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen. Wir müssen noch näher an unsere Kundschaft und ihr Geschäft rücken. Ich erachte eine weitere Zentralisierung von bestimmten Funktionen und Rollen als sinnvoll. Damit könnte man Wege verkürzen, wovon schlussendlich alle Kantonsmitarbeitenden profitieren.

Einige der langjährigsten KAIO-Mitarbeitenden blicken zurück

Einblick in einen Schulungsraum im KAIO im Jahr 2007 / Vue d'une salle de formation au OIO en 2007 (Quelle: mz/KAIObjektiv 1/2007)
Einblick in einen Schulungsraum im KAIO im Jahr 2007 / Vue d'une salle de formation au OIO en 2007 (Quelle: mz/KAIObjektiv 1/2007)
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